19 Nov
Start-Ziel-Sieg
SV München Laim D2 – TSV Forstenried
06 Mai
Damen 2
Schluss, aus, vorbei - Eine Bilanz.
Die Börsen schließen, die Broker lassen die Stifte fallen und alle Spekulanten warten gespannt auf das finale Ergebnis des Laimer Bezirksoberligakurses.
Eines ist sicher, nach dieser Saison hätten viele Spekulanten sehr arm werden können. Manch einer, mit viel Risikobereitschaft, konnte vielleicht aber auch unerwartet Reichtum erlangen.
Die Ausgangssituation hat erfahrene Anleger sicherlich abgeschreckt. Ein Aufsteiger, eine völlig neue Konstellation in der Mannschaft - wenig Sicherheit für Börsenneulinge.
Doch dann, als würde man allen Erwartungen trotzen wollen, passierte etwas Unerwartetes, das die oberbayerische Börsenwelt schon fast auf den Kopf stellte: Ein Sieg im ersten Spiel gegen Allach - nicht mal knapp und schon fast souverän. Während konservative Anleger nun möglicherweise Konkurs anmelden mussten, hat sich das riskante Wagnis, in die Laimer Aktie zu investieren, für den ein oder anderen Spekulanten vielleicht sogar gelohnt und die Sektkorken knallten.
Ob dieser Triumph im ersten Spiel neue Anleger angelockt hat? Möglich! Ob diese Anleger für ihr Vertrauen belohnt wurden? Nein! Ganz und gar nicht. Auf das Hoch der ersten Börsenwoche folgte ein Tief - ein sehr langes. Grafing, Blumenau, B-ONE,... Der Kurs fiel und fiel und fiel. Und er hörte nicht auf zu fallen. Der Tiefpunkt? Wohl sicherlich die absolut verdiente Niederlage gegen Anzing (es sollten Anzings einzige zwei Punkte bleiben - dafür gern geschehen). Mittlerweile waren alle noch so treuen Anleger wohl längst abgesprungen und haben versucht, sich eine neue Existenz aufzubauen. Weit, weit weg von der Laimer Halle.
Eigentlich wusste man in Laim meist direkt, woran es lag. Abstellen konnte man es dennoch nicht. In klassischer Aufsteigertradition dümpelte man also im Keller der Tabelle herum. Doch dann, vielleicht weil ohnehin nichts mehr erwartet wurde, ein kleiner Befreiungsschlag. Ein klarer Sieg gegen Ismaning ließ den Laimer Kurs wieder leicht steigen und auch das Unentschieden gegen den PSV München lockte neue Anleger an. Naiv wer annimmt, dass diesen Schwung gehalten werden konnte. Bevor die BOL-Börse in die Weihnachtspause ging, folgten nochmal zwei unschöne Niederlagen und das ein oder andere Kind eines Anlegers musste sicherlich auf ein großes Weihnachtsgeschenk verzichten...
Dann eine Pause. Eine lange. In der wurde geruht und gearbeitet. Besonders letzteres war wichtig, um einen Laimer Börsencrash final zu verhindern. Die Aktie war weit unten, bewegte sich kaum und lockte auch keine neuen Investoren an.
Tja, selbst schuld. Hätte man mal investiert! Denn was nun folgte, war eine Entfesselung aus den Fängen des Tabellenkellers - und zwar vom Feinsten. 5 Siege in Folge. F-Ü-N-F! Und darunter sogar richtig hohe. Daran hat wohl niemand geglaubt. Die Telefone der Broker läuteten nun wohl pausenlos und neue Investoren stiegen ins Geschäft ein, um doch noch ein bisschen Ruhm abzubekommen. Wurde die Laimer Aktie etwa zu einem Favoritenschreck? Vielleicht. Ganz kurz. Es lief, und plötzlich etablierte sich die Aktie im stabilen Mittelfeld. Die Taschenrechner rauchten. Wie viele Punkte braucht es noch, damit nach unten nichts mehr anbrennen konnte? Wer muss gegen wen gewinnen, welche Aktie muss abstürzen, welche darf nach oben abhauen? Und viel wichtiger, wohin mit dem neuerlichen Aufschwung? Vielleicht nach Österreich? Internationale Investoren akquirieren? Projekt gescheitert… Nach fünf Siegen war dann doch Schluss. Alle guten Dinge sind ja schließlich fünf, oder? Der Kurs bekam wieder einen leichten Knacks. Die konservativen unter den Börsianern fühlten sich in ihrer Prognose bestätigt, die risikobereiten verfluchten sich und Laim wohl aufs Übelste. Hätten sie die Laimer Aktie nur früher verkauft, als sie noch besser dastand. Hatte, hätte, Fahrradkette. Nun knallten also keine Korken mehr. Was knallte, waren leere Sektflaschen gegen die Wand. Scherbenhaufen und so. Hatte man denn nichts gelernt?
Vielleicht doch. Nach zwei Niederlagen folgten nämlich nochmal zwei Siege und der Befreiungsschlag. Der Sommerurlaub war gesichert - die Laimer Aktie bleibt in der BOL-Börse. Das Hauptziel war erreicht, sollten jetzt noch zwei Zuckerl folgen? Nein, so gar nicht. Gegen Post und Ost fühlte sich der Laimer Kurs wieder in die Hinrunde zurückversetzt. Da lief mehr falsch als richtig.
Und da man noch nicht genug von diesem Sport hatte, durfte man mit ungewohntem Kader auch noch im Pokal antanzen. Der hat ja bekanntlich seine eigenen Gesetze. Aber Gesetze kann man eben auch brechen. Kein Pokal, dafür Limes. Und der allgemeine Konsens, dass es in dieser Saison trotzdem schlechtere Spiele gab.
Was soll man sagen? Es war eine… nun ja, eine Saison! Mit Hochs und Tiefs, eigentlich sehr nah am Leben, oder?
Dafür schämen? Nein, nicht für die Ausübung eines Hobbys. Stolz sein? Nicht auf alles, aber auf einiges!
Aber ganz wichtig. Danke sagen! Für die Anleger, die den Laimer Kurs verfolgt haben, daheim wie auswärts. Die auch noch dann getrommelt haben, als es nichts mehr zu trommeln gab.
Der Laimer BOL-Kurs wird seine Lehren aus dieser ersten Saison im neuen Umfeld ziehen und daran arbeiten, dass der Kurs nächstes Jahr konstanter ist.
Jetzt aber erstmal Pause. Die Telefone stehen still. Der Ball verliert an Luft, die Schuhe werden an den Nagel gehängt - aber an keinen zu hohen, im September gehts weiter. Wir freuen uns!
*RS