18 Dez
Damen 2
Das Laimnachtsfest - eine schrecklich-schöne Weihnachtsgeschichte
Eine Autorin - zwei Schreibtage - zwei Geschichten
Teil 1: Mittwoch vor dem Spiel. Geprägt von Optimismus und dem naiven Gedanken, schon einmal Arbeit vorwegzunehmen.
Eines Tages im Laimer Zauberwald, kurz vor dem frohen Feste, beklagten sich die fleißigen Laimer Weihnachtselfen - 14 an der Zahl - bei ihren Oberelfen. Denn auch wenn ihnen nichts lieber ist, als den Menschen in der an den Zauberwald angrenzenden Stadt ein fröhliches Weihnachtsfest zu ermöglichen, Geschenke zu basteln, Grußkarten zu schreiben und gar den ein oder anderen vorweihnachtlichen Konflikt zu lösen, so waren sie dennoch ganz betrübt. Denn eines fehlte ihnen ganz unheimlich: vor lauter fleißiger Arbeit spurten und tourten die Elfchen ohne sich je eine Pause zu gönnen - und ohne je ihr eigenes Fest zu feiern, das Laimnachtsfest.
Doch die Oberelfen, die dynamische Dani und der fetzige Felix, die selbst ganz niedergeschlagen waren angesichts ihrer traurig dreinblickenden Elfchen, schmiedeten einen Plan. Denn auch wenn das alljährliche Weihnachtsfest die wichtigste Aufgabe der Elfen war und sie Jahr für Jahr nichts anderes in ihren kleinen Elfen-Köpfchen haben, so sollen sie nun auch endlich den verdienten Lohn für ihre Arbeit bekommen. Bis in die späte Nacht, als alle Elfen und auch die anderen Zauberwaldbewohner schon längst schliefen, tüftelten die Oberelfen an ihrer Idee. Die Köpfe rauchten, die Bleistifte wurden immer kürzer und der Haufen mit den zerknüllten Papierblättern immer größer. Doch plötzlich ging es ganz schnell! „Ich habs", schrie die dynamische Dani. „Es gibt nur eine Aktivität, die unseren tapferen Elfen so viel Freude bereitet wie das Weihnachtsfest: Spielen!" Nun wussten die beiden, was zu tun war. Noch vor Tagesanbruch schickten sie den schnellsten Hasen des Zauberwaldes, Em(a)il, los, der eine Nachricht mit einer Spieleinladung an die befreundeten Innsbrucker Elfen, die in einem magischen Dorf, umkleidet von hohen, mit Schnee bestäubten Bergen, wohnten. Diese nahmen die Einladung dankend an und machten sich postwendend auf den Weg in den Laimer Zauberwald. So konnte das Spiel fast exakt eine Woche vor dem Weihnachtsfest ausgetragen werden.
Teil 2: Montag nach dem Spiel. Frustration und Pessimismus. Und wer war nochmal der Grinch?!
13:30, was für eine Spielzeit. Die einen grad erst wach, die anderen sehnt es schon nach dem Mittagsschlaf - grausam. Die Elfen, nicht einmal 14 waren es, sehnten sich einerseits nach einem Sieg, andererseits nach einer Pause. Wunden, Wehwehchen, Schlappheit, Trägheit… der Grinch hatte sie alle gepackt.
Aber bevor der Grinch so richtig zuschlagen kann, muss der Schein ja gewahrt werden und erst einmal muss alles gut laufen. Das ist Showbusiness.
Ohne den Laimer Durchhänger am Anfang (in Anbetracht der Tatsache, dass es keine Wörter wie „Starthänger" oder „Beginnhänger" gibt, geht das klar) starteten die Elfen gar furios. Nach 9 Minuten führten sie 8:4. Kurios, oder? Nach weiteren 9 Minuten stand es 11:11, hello Mr. Grinch, not nice to meet you. Versau es den süßen Elfchen doch nicht, sie haben sich diesen Sieg, diese zwei Punkte, doch so sehr gewünscht! Mit vereinter Kraft stemmten sich die Elfen gegen den immer größer werdenden Grinch. Bis zur Pause konnte immerhin wieder ein hauchdünner Vorsprung herausgespielt werden (17:16).
Der Traum vom Laimnachtsfest war noch nicht geplatzt. Ein letztes Aufbäumen so kurz vor dem Fest, das klingt doch nach einer machbaren laimerlichen Aufgabe. Nichts da. Denn was die Zauberwaldbewohner am Anfang der zweiten Halbzeit nun sehen mussten, waren 9 Minuten so ganz ohne Laimer Tor. Hello back again, Mr. Grinch, still not a pleasure to see you! Aber des Grinches Arbeit war in vollem Gange, er torpedierte so ziemlich alles, was so ein fröhliches Laimnachtsfest ausmacht: Pass- und Fangfehler, die sich nicht einmal in einer E-Jugend sehen lassen können, Unkonzentriertheiten und Ungenauigkeiten, die sogar ein blindes Huhn bei der Suche nach dem Korn übertreffen. Und die Abwehr, von der brauchen wir gar nicht erst anfangen. Die war zwischenzeitlich so abgelenkt vom grünen haarigen Mann, dass ihre Existenz ernsthaft anzuzweifeln war. Die Quittung: Ein 6-Tore-Rückstand nach 43 Minuten (20:26). Aber auch ein Grinch braucht mal eine Pause und gönnt den Elfen einen kleinen Funken Hoffnung, ihr Laimnachtsfest doch noch retten zu können. 10 Minuten vor Schluss waren die Elfen fast wieder gleichauf mit den Gastelfen (25:27), plötzlich war das Fest wieder zum Greifen nahe. Aber - wer hätte das gedacht - das grüne Etwas zeigte sich wieder von seiner haarigsten Seite und ließ allmählich alle Laimnachtsfestkerzen erlöschen. Auch wenn sich die Elfen aus dem Laimer Zauberwald am Ende noch einmal aufbäumten, so lachte der Grinch nur genüsslich und rieb sich die haarigen Hände. Nach 60 Minuten stand es 31:33 und alle Lichter sowie die Hoffnungen auf ein lustiges Laimnachtsfest waren erloschen.
Fazit:
Kein Laimnachtsfest für die Laimer Elfchen im Jahr 2018. Aber ein Weihnachtsfest, und die Elfchen werden alles dafür geben, dass es ein schönes und erholsames wird. Und nächstes Jahr klappt es dann auch wieder mit den Punkten. Und dem Abnehmen. Und dem Aufgeben alter Laster… die Liste ist lang.
Bei allen Laimer Zauberwaldbewohnern bedanken sich die Elfchen für die Unterstützung und wünschen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Jahr 2019!
*RS
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