20 Dez
Damen 1
Nachbericht TSV EBE Forst United vs Damen 1
Aus Fansicht
Es war alles angerichtet für einen spektakulären Handballabend in der Dr. Wintrich-Halle
in Ebersberg. Zwei hochmotivierte Teams, die bislang das Geschehen in
der Landesliga Süd eindrucksvoll bestimmt hatten, trafen im direkten
Duell aufeinander. Und das vor einer Zuschauerkulisse die sicher für den
einen oder anderen Gänsehautmoment bei den Beteiligten gesorgt haben
dürfte. Die Zuschauerränge drohten jedenfalls fast aus allen Nähten zu platzen.
Was für ein Brimborium schon vor dem Anpfiff auf die Laimer Ladies zukommen würde war ja allgemein bekannt. „Manege frei" sozusagen für die von der großen Videoleinwand grüßenden Ebersberger Handballfrauen. Schlangenbeschwörer, Trapezkünstler und ein sich am Floss Dance versuchender Eber auf einem Podest das im Zirkusbund sonst eher schwergewichtigen Elefanten vorbehalten ist. Während diesem ganzen Zeremonium versuchten sich die Gästespielerinnen etwas abseits weiter konzentriert auf die bevorstehende Partie einzustimmen. Und die ersten Minuten des Spitzenspiels zwischen dem bis dahin noch verlustpunktfreien Gästen und dem Runner-Up von Forst United erweckten auch nicht den Eindruck als hätte dieses Introspektakel allzu
großen Eindruck hinterlassen. Zwar blieben die ersten
Angriffsbemühungen erfolglos, das galt allerdings auch für die
Gastgeberinnen, für die Helena Lettl den Torregen dann aber doch eröffnete. LaimsLadies
schienen aber gut zugeschaut zu haben, wie man das macht, denn auch auf
der Gegenseite zappelte der Ball nun endlich im Netz. Und so ging es
auch in den nächsten Spielminuten weiter: Ebersberg legte vor – Laim zog gleich. Zumindest bis zum 4:4, denn ab da vernagelte Forsts Torhüterin Annika Molzberger ihren
Kasten zunehmend.
Allerdings muss aber auch erwähnt werden, dass sie
dabei von den Gästen regelrecht warm geworfen wurde. Wurfbilder die noch
direkt vor dem Anpfiff angesprochen wurden, wurden aus welchen Gründen
auch immer nicht eingehalten. Immer wieder probierte man es halbhoch und
da war die Keeperin einfach „WOW", wie auf der Anzeigetafel immer wieder eingeblendet wurde.
Und so nahm der Rückstand langsam unangenehme Dimensionen an. Beim Zwischenstand von 17:9 waren es schon acht Tore. Doch die Laimer First Ladies können
auch Kampf und so schafften sie es, sich bis zur Halbzeitsirene
immerhin wieder bis auf fünf Treffer heranzuspielen, was an diesem Tag
vor allem Marli zu verdanken war. Ganze 13 Striche füllten ihre Spalte auf dem Spielberichtsbogen, der aufgrund eines nicht funktionierenden NuScore-Protokolls wieder zum Einsatz kam.
Gleich zu Beginn des zweiten Spielabschnitts verstanden es Helena Lettl, Christina Schweiger und Theresa Lettl aber den alten Abstand wieder herzustellen. Ärgerlich, denn auch das war nichts außergewöhnliches, wusste man doch ganz genau, dass sich der Aufsteiger fast ausschließlich aus dem
Repertoire dieses wurfgewaltigen Rückraumtrios bedient. So auch
diesmal, denn 25 Tore gingen allein auf diese drei Spielerinnen. Die
restlichen zehn Akteure mussten sich insgesamt mit sieben Treffern
zufrieden geben. Der Rest der zweiten Halbzeit war eine Begegnung auf
Augenhöhe. Mal traf die eine Mannschaft zwei, drei Mal am Stück, dann
legte die andere in gleichem Maße nach. Beim 30:21 etwa zehn Minuten vor
dem Ende schien die Messe so gut wie gelesen. Doch es folgte eine
Aufholjagd der Laimer Damen, die zumindest eine intakte Moral demonstrierte, wenn
schon sonst vieles ausbaufähig war an diesem Sonntagabend. Bis auf zwei
Tore kämpften sie sich noch heran und nun musste auch Ebersberg
feststellen, dass die bisherige Laimer Serie nicht von ungefähr kam.
Mehr als schade allerdings, dass die Ladies es ausgerechnet an diesem
Tag nicht schafften, ihr ganzes Potential abzurufen und es am bisherigen
Saisonverlauf gemessen nur zu einer eher durchschnittlichen Darbietung
reichte.
Aber
Kopf hoch, denn nach der Vorrunde ist vor der Rückrunde und die ist
noch verdammt lang und es kann noch so viel passieren. Denn eines stand
schon vor dem Spiel fest: mit einem Sieg wäre noch lange nichts gewonnen
gewesen, mit der nun erlittenen Niederlage ist aber auch genauso wenig verloren
und wer weiß, vielleicht ergibt sich vor dem letzten Saisonspiel wieder
eine ähnliche Konstellation und dann kann man im Rückspiel ja einiges
geraderücken, denn zwei Tore Rückstand sind im direkten Duell sicherlich
nicht unaufholbar.
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