15 Jan
Den Heimvorteil nicht genutzt…
D2 vs. TSV EBE Forst United II : 23:26
24 Sep
Damen 2
Spielbericht
22. September 2018 in München - das Szenario ist bekannt: Die
Haferlschuhe werden auf Hochglanz poliert, letzte Knitterfalten aus der
Tracht gebügelt. YouTube-Frisuren-Tutorials mit den „Top10 der
Wiesnfrisuren 2018" angeschaut - nicht, dass am Ende irgendwas davon
umgesetzt wird bzw. werden kann. Der Dirndlbh wird ausgegraben, es wird
tief Luft geholt - es wird das letzte Mal für eine sehr lange Zeit sein -
und die Tracht wird angelegt. Nebenbei geht es in den Gedanken um die
wichtigen Dinge: Schokoerdbeeren mit dunkler, heller oder weißer
Schokolade? Gebrannte Mandeln oder Erdnüsse? Erst ein Radler oder gleich
Vollgas angesichts der Preise?! Einen Schal mitnehmen um nicht krank zu
werden oder gleich daheim lassen weil er eh geklaut oder verloren wird?
Und so weiter und so fort…
Ah halt.
22. September 2018 in
München Laim/Allach. Hier spielte sich ein etwas anderes Szenario ab,
warum auch mit dem Strom schwimmen. Handball- statt Haferlschuhe,
knitterfreier Jersey statt Tracht, Sport- statt Dirndlbh - einzig die
Frisuren zeigten bei manch einer ein wiesnähnliches Bild. Saisonstart
statt Wiesnstart, so sah es bei den Laimer Damen 2 aus. Doch konnte
angesichts der Vorfreude auf das erste Saisonspiel verkraftet werden,
dass erst am Sonntag die Wiesnsaison eingeleitet wurde. Besonders -
Achtung Spoiler - angesichts des Ergebnisses.
Bevor die ersten Leser
schon genervt wegklicken, nun zum Spiel. Nach einer
„Drill-Instructor-ähnlichen" Motivationsrede von Coach Dani, deren
Quintessenz durch die Tatsache, dass sie mitten in der Ansprache
angerufen worden ist, keineswegs verloren ging - liebe MaKa-Beauftragte,
kostet das? - ging es um 18 Uhr endlich los. Ozapft is, oder eben
opfiffn. Laim hatte es wohl eilig, nach 8 Sekunden gingen die Damen 0:1
in Führung. Erstes Tor, erstes Saisontor, erstes BOL-Tor. Läuft. Kann so
weitergehen. Ging es aber zunächst nicht. Allach ließ sich davon nicht
beeindrucken und zog an den Laimerinnen vorbei. 5:2 in der 6.
Spielminute. Aber: Die Köpfe der Laimerinnen waren aufrecht, die Brust -
im Rahmen der anatomischen Möglichkeiten - war breit. Ans Aufgeben
dachte keine! Und das wurde auch gezeigt. Mit viel Einsatz und
Kampfgeist kämpfte man sich erst zurück, dann an Allach ran und
schließlich auch an Allach vorbei. Bis zum 9:17 in der 21. Minute ließ
Laim wirklich nicht viel anbrennen. Hinten wurde gefightet, gedrückt und
geschrien, vorne wurden Chancen herausgespielt und treffsicher
verwertet. Da in Laim ja alles zwischen „alt" und „jung" unterschieden
wird: besonders Team jung hat sich in dieser Phase vermehrt in die
Torschützenliste eintragen können. Also Team jung und.. naja,
Isi..(Ausnahmen bestätigen die Regel!). Bis zum Halbzeitpfiff konnte
Laim den Vorsprung fast halten und ging beim Stand von 14:20 in die
Kabine. So Dani, Handy auf lautlos stellen und mach uns den
Drill-Instructor 2.0! Weitermachen, nicht nachlassen, Konsequenz,
Kampfgeist, Motivation…die Marschrichtung war ja eigentlich
offensichtlich, oder?
Vielleicht nicht ganz, denn der durchaus
komfortable 6-Tore-Vorsprung der Halbzeit schrumpfte innerhalb von 3
Minuten auf einen gar nicht mehr so komfortablen und eher bedrohlichen
3-Tore-Vorsprung (17:20). Aber wie war das nochmal, Köpfe hoch, Brust
raus und breit machen, nicht aus der Ruhe bringen lassen. Das wurde
vielleicht nicht zu 100% umgesetzt, aber auf weniger als 3 Tore ließ man
die Gastgeberinnen nicht mehr rankommen. Die Defensive stellte sich
immer besser auf die Gegnerinnen ein und machte ihnen so das Leben oder
zumindest das Angreifen schwer. Selbst der ein oder andere skurrile
Pfiff konnte die Laimerinnen nicht (gänzlich) aus der Ruhe bringen, man
war ja eh selbst schuld, nicht wahr Alexa? Im Angriff nahm nun Team alt
das Spiel größtenteils in die Hand, nicht die Spritzigkeit sondern die
Ruhe und Erfahrung sollten sich jetzt auszahlen. Und spritzig kann Team
alt ja auch. Die Achse Manu-Petzi entwickelte sich zu einer für Allach
unhaltbaren Waffe und sorgte in den letzten Minuten dafür, dass Laims
3-4 Tore-Vorsprung trotz Hektik aufrecht erhalten werden konnte. Am Ende
ein altbekanntes Wiesn- äh Spielszenario: Der nervöse Blick auf die Uhr
gepaart mit Kopfrechnen - geht sich eine weitere Maß zeitlich und
finanziell noch aus? Oder eben, reicht der Vorsprung aus, um ihn bis zum
Schlusspfiff zu halten? Spätestens mit dem Tor zur 5-Tore-Führung durch
Julia etwa zwei Minuten vor Schluss war allen klar: es reicht! Endstand
27:33! Mit viel Kampfgeist, Motivation und einer beeindruckenden
Stimmung im Team haben die Laimerinnen bewiesen, dass man das fehlende
eingespielt-sein durchaus erfolgreich kompensieren kann, eben als Team.
Vielen Dank an die Laimer Fans, die die Mannschaft auf den Weg zum
ersten Saisonsieg unterstützt haben und dabei sogar einen Rauswurf
riskiert haben (noch eine Wiesn-Parallele?!).
Jetzt aber zurück zu Absatz 1 und ab auf die Laimer Wiesn - die Damen 2 bringen einen weiteren Grund zum Feiern mit!