12 Apr
Klassenerhalt geschafft und starker Saisonabschluss gegen HT München
D1 vs. HT München
28 Okt
Damen 1
Kein Programm für schwache Nerven – Der „Tatort“ aus Schwaben
Torreigen? Nein. Chancenreigen? Ja.
Samstagabend 20.00 Uhr Primetime in Schwabmünchen – Voller Spannung und Vorfreude erwartet eine ganze Horde Zuschauer samt Trommeln, zu was der Aufsteiger gegen die LaimerFirstLadies imstande sein würde. Dass man quasi die Samstagsausgabe des „Tatorts“ zu sehen bekäme, ahnt zu diesem Zeitpunkt noch niemand.
Der fulminante Start der LaimerFirstLadies erinnert auch vielmehr an „Wünsch dir was“ als an einen Krimi. Da setzt man sich mal mir nichts dir nichts in den ersten fünf Minuten mit 1:5 Toren ab und zwingt den Gegner zu Hause zur frühen Auszeit. So soll es sein – ein Paukenschlag gegen den Trommelwirbel. Dass es still werden würde und die Trommeln verhallen, das hatte sich Trainer Andreas Dittiger vor Spielbeginn gewünscht, und es schien fast so, als ob dieser Plan aufgehen würde. Noch mehr machen aus den Chancen, die sich schon in diesen ersten Minuten mehr als nur fünfmal ergeben hatten, sollte die Devise sein. Doch beim abendlichen Zappen durch die Programme dieses Spiels stieß man unweigerlich immer wieder auf mehrere Minuten „Genial daneben“, weil dieses verdammte Runde allzu oft nicht in das verdammte Eckige gehen wollte. Die Chancen waren zumeist gut, doch dank starker Torwartleistung zwischen den gegnerischen Pfosten, aber eben auch völlig unnötigen Fehlwürfen neben und über das Tor konnten die Gastgeberinnen den anfänglichen Rückstand bis zur Halbzeitpause bei nur fünf Zählern belassen. Mit einem 9:14-Halbzeitstand konnte man zwar nicht zufrieden sein, aber zumindest zuversichtlich den zweiten 30 Minuten entgegenblicken. Zumindest das Laimer Abwehrbollwerk schien zu funktionieren. „Verstehen Sie Spaß?“ Nein, in diesem Fall nicht. Denn bei „Wer wird (Torschützen-)Millionär“ mitmachen ist nun mal schöner, als ein Spiel knapp zu halten, das zu diesem Zeitpunkt längst hätte entschieden sein können, nein müssen.
Auch der Gegner hatte die zehnminütige Werbepause genutzt, um taktisch umzustellen. Man entschied sich offensichtlich, die zweiten 30 Minuten durchgängig auf zwei Kreisläufer aufzulösen. Doch statt die Schwabmünchner zu „Pleiten, Pech und Pannen“ zu zwingen und endlich einen komfortablen Vorsprung herauszuspielen, konnten die Gastgeberinnen vier Minuten nach Wiederanpfiff erstmalig auf zwei Tore herankommen. Zeit also, den „Tatort“ einzuschalten. Tragische Figur mitunter Schiedsrichter Mc Kie, der das Spiel allein leitete, im Großen und Ganzen aber sah, was eigentlich zwei Augenpaare sehen müssten. Und was nun die mitgereisten Fans aus Laim mit ansehen mussten. Die sich wiederholenden Fehler in der Laimer Abwehr und die weiterhin schlechte Quote in der Torausbeute erinnerten zunehmend an eine schlechte Daily Soap, immer wieder gepaart mit der Spannung eines hochkarätigen Krimis, ob es die LaimerFirstLadies in den letzten Minuten endlich schaffen würden, den Vorsprung von nur mehr einem Tor (23:24 in der 52. Minute) sicher in die Sendepause zu tragen. Wer ist der Täter, wer das Opfer im Schwaben-„Tatort“?
Die Auflösung nur wenige Minuten später: Happy End für Laim. Mit immerhin vier Toren und einem Endstand von 25:29 konnte der Angstschweiß doch noch abgewischt und ein Loblied auf den AUSWÄRTSSIEG angestimmt werden. Das nächste Mal gerne etwas seichtere Abendunterhaltung bitte!
[Bildquelle: © Martin Schmidt]