14 Sep
Damen 2
Saison-Vorbericht Damen 2
#laimerliebe
[Emotion, die]
Substantiv, feminin
Bedeutung: Emotion bezeichnet eine psychophysische Bewegtheit, die durch die bewusste oder unbewusste Wahrnehmung eines Ereignisses oder einer Situation ausgelöst wird. (Quelle: zuverlässige wissenschaftliche Quelle)
Alternativ: Emotion beschreibt ein kleines animiertes Wesen, welches im Kopf eines jeden Individuums an einer großen Steuerzentrale mit vielen Knöpfen sitzt und jeder Situation entsprechend eben diese drückt, um adäquate körperliche Reaktionen zu erzielen. (Quelle: Disneys „Alles steht Kopf“)
Um den Rahmen nicht zu sprengen wird sich hier auf die Basisemotionen konzentriert. Diese werden und wurden von diversen Wissenschaftlern unterschiedlich diskutiert und definiert. Zur Vereinfachung basieren folgende Ausführungen auf oben genannter Quelle zur alternativen Definition von Emotion. So werden wir die einzelnen Individuen der Laimer Liebe über die kommenden Monate als Kollektiv mit einem gemeinsamen Kopf, einer gemeinsamen Denkzentrale und somit auch getrieben von den gleichen Basisemotionen betrachten: Freude, Trauer, Wut, Ekel und Angst. Diese Gefühle sind die Basis für weitere, komplexere Gefühle und können nicht auf grundlegendere Emotionen reduziert werden.
Wie jedes andere lebende Individuum durchläuft auch die kleine animierte Emotion verschiedene Phasen der Entscheidungsfindung.
1. Sensorische Komponente: Das bereits angesprochene Kollektiv nimmt ein Ereignis wahr: Die Saisonvorbereitung fängt wieder an!
Über die ersten Wochen der Corona-Isolation konnte vorwiegend der kleine Wut dabei beobachtet werden, wie er temperamentvoll und impulsiv die Knöpfe der großen Steuerzentrale bearbeitete. Im Hintergrund versuchte Freude mit aller Kraft die kleine Trauer davon abzuhalten alte Erinnerungen aus dem Regal zu nehmen und durch ihre Berührung die Melancholie über diese zu legen. Mit der Zeit konnte jedoch zunehmend eine Müdigkeit dokumentiert werden, welche sich über alle Emotionen gelegt hatte. Die Phasen, in welchen das Steuerpult ohne emotionale Führung blieb, wurden häufiger. Die Bilder der Berge von Fastfood Tüten und ungespültem Geschirr wurde durch das akkumulierte Schnarchen der längst eingeschlafenen Emotionen untermalt. Schließlich war es das Bild der WhatsApp Nachricht, welche prominent die gesamte Kopfzentrale überstrahlte und das erste Training nach über drei Monaten ankündigte, die alle fünf bunten Freunde senkrecht auf ihren Drehstühlen sitzen ließ.
2. Kognitive Komponente: Aufgrund bestehender Erfahrung kann das Kollektiv der Laimer Liebe eine Beziehung zwischen sich und der anstehenden Wochen mit viel Training, Arbeit und Schweiß feststellen.
Man konnte Freude aufspringen sehen. Mit einem Handgriff wurden alle Essenreste und störenden Gegenstände von den Knöpfen und Hebeln gefegt.
3. Physiologische Komponente: Abhängig von der subjektiven Bewertung werden Neurotransmitter und Hormone ausgeschüttet, der physiologische Zustand verändert und eine Emotion erlebt.
Während alle anderen Emotionen mit großen Augen und noch größerer Verwunderung auf den Bildschirm starrten, auf dem die frohe Kunde prangte, konnte selbst dem unaufmerksamste Beobachter nicht entgehen wie Freude anfing Hebel zu bewegen, Tasten zu drücken, dabei zu summen und auf der Stelle zu tänzeln. Der ganze Raum erstrahlte im hellsten gelb.
4. Motivationale Komponente: Das Ereignis wird bewertet und vom aktuellen emotionalen und physiologischen Zustand moduliert.
Freunde rannte durch die Schaltzentrale. Hüpfte. Sprang. Sang: „Wir gehen raus! Wir dürfen Ball spielen! Wir dürfen gemeinsam Ball spielen!“
5. Expressive Komponente: Die Emotion wird nach außen sichtbar ausgedrückt.
Ein Grinsen schlich sich auf das Gesicht der Laimer Liebe. Schnelle Finger von vielen glücklichen Mädchen tippten Nachrichten: „Ich kann es kaum erwarten.“
Über die folgenden Wochen konnte man alle Emotionen dabei beobachten wie sie wiedererwachten. Sie befanden sich im regen Austausch miteinander beobachten. Es wurde sich um die Knöpfe auf dem Steuerpult gestritten, gekabbelt, gelacht. Beherrscht von der Übernahme der jeweiligen Animationsfigur wurden neue Erinnerungen in die Bibliothek der Laimer Liebe gelegt:
Freude: Wir spielen wieder mit Körperkontakt und dürfen die Halle nutzen.
Ekel: Schon wieder dieser Mundschutz auf dem verschwitzten Gesicht.
Wut: Und ab in die Lüftungspause.
Freude: Aber wir dürfen Ball spielen.
Freude: So langsam sieht das wieder ein bisschen nach Handball aus.
Angst: Was ist, wenn die Saison doch nicht anfängt und wir doch wieder kein Handball mehr spielen dürfen.
Ekel: Wie viel kann man innerhalb einer Stunde eigentlich schwitzen?!
Trauer: Schon wieder ist jemand verletzt.
Freude: Andere Verletzte kommen zurück.
Freude: Erstes Trainingsspiel gegen die Damen 3.
Wut: Schon wieder fällt das Training aus, weil zu wenige Spieler da sind.
Freude: Wir dürfen endlich wieder Ball spielen!!
Die ersten Ereignisse und Emotionen der Saison konnten erfolgreich dokumentiert werden. Die Übertragung ins Langzeitgedächtnis und die Geschichten über das Innenleben der Laimer Liebe finden hier jedoch erst seinen Anfang.
*ts
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