12 Apr
Klassenerhalt geschafft und starker Saisonabschluss gegen HT München
D1 vs. HT München
09 Jun
Damen 1
Let's talk about: Handballmonogamie. Ein Versuch.
Hey, ich weiß, voll nicht nice von mir. Ich hab dich damals einfach liegen lassen, kommentarlos. Aber ich war ja selbst so enttäuscht. Wie hätte ich’s dir erklären sollen, dass jetzt erstmal Schluss ist, Pause ist. Da braucht man auch einfach mal Abstand und Ablenkung, dachte ich mir. Mal was anderes machen statt nur dasitzen und dich vermissen. Doch dann kam der Winter mit seinen Depri-Moods, die Aussichten waren schlecht und ich kam nach 21 Uhr nicht mal mehr vor die Haustüre. Ich hab dich also nicht mehr gebraucht. Und dann waren sie plötzlich da, die unkomplizierten Affären. Plötzlich waren Leggings und Shirt ausreichend, um es zu tun. Auf die Matte und los. Geschwitzt hab ich auch fast jedes Mal, mit oder ohne Gerät(e). Alles war neu, flexibel und spannend, ich konnte es auch jederzeit draußen tun. Wusste nie, wie lange ich durchhalten werde, hab meinen Körper neu kennengelernt. Nicht, dass du denkst, mir ging‘s immer gut dabei, aber ich hab’s einfach ausprobieren müssen, wollte ja schließlich „im Game“ bleiben.
Natürlich hab ich auch immer wieder an dich gedacht, wenn ich beispielweise durch alte Fotos oder vergangene Insta-Posts scrollte. Vor allem aber wenn so Hollywood-Schnulzen liefen, wie damals im Januar die Handball Weltmeisterschaft oder erst kürzlich das Pokal-Drama zwischen Lemgo und Melsungen. Da bist du mir dann plötzlich wieder ganz nah und fehlst mir. Ich erinnere mich, wie ich dich zurückgelassen hab, ganz alleine, nutzlos und leer. Und manchmal kullert dann sogar ein Tränchen, wenn die sich im Fernsehen alle in den Armen liegen, sich lieb haben und Leidenschaft leben. Da fühl ich sie dann wieder, diese besondere Emotion, die uns immer schon so verbunden hat. Aber ist ja doch alles nur Fernsehen und gar nicht wirklich echt. Gar nicht erlaubt.
Drum hab ich versucht, nicht zurück zu blicken, dich wieder zu vergessen, mich weiterhin neuen Dingen zu widmen. Aus den Medien weiß man ja, dass sich grad alle arg in Challenges batteln, laufend Kilometer sammeln, plankend Minuten vergehen lassen oder fleißig crowdfunden, um endlich den so schmerzlich vermissten Catering-Flatscreen finanzieren zu können. Ist aber irgendwie alles nix für mich. Hab daher mal die Ladies-Crew gefragt, was die so machen, wie die sich von dir ablenken. Waren gute Ideen dabei, wirklich! Im Team wird jetzt viel gegartelt, nicht nur Blümeleins, eher Sprossen und Schnittlauch, classy urban gardening sozusagen. Und weil Nachhaltigkeit rockt, das After-Training-Giesinger aber leider ausfiel, wird jetzt auch in Kombucha gemacht. Selbst ist die Frau. Und brauen kann sie auch. Und der Rest so? Der kurierte Verletzungen aus um stronger back zu kommen, erinnert sich, dass Yoga mit Mady fetzt, (Motor-)Radfahren Spaß macht, schwanger werden auch, umziehen so semi, Haare (ver)färben eher so gar nicht, Spike-Ball-Skills improven aber schon. Viele kennen Netflix und Prime mittlerweile besser als das Sorgersche Playbook, Spazierengehen ist Alltag geworden und Jeans im Homeoffice immer noch unbequem. Arbeiten in der Fitnessbranche erinnert an einen schlechten Prank, die Politik gelegentlich auch. Zoom und Teams sind die neuen Mitbewohner, Inzidenz checken das neue Zähneputzen, Nasen unsere eigenen Testzentren und Gorillas tatsächlich schneller als 10 Minuten.
Anyway, ich hab dich bei alldem nicht vergessen, immer dran geglaubt, dass wir ne zweite Chance bekommen. Und jetzt ist sie da! Kommst du also bitte bitte zurück zu mir, du verstaubtes Ding. Jetzt sofort! Okay, ja?
Nicht
nichts ohne dich, aber eben nicht dasselbe. Handballtasche, ick liebe dir,
truly!
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*ms
[Bildquelle: Sebastian Vogel]